Die Rosensteingasse hat auch heuer wieder am Wiener Töchtertag die Labortüren für interessierte Mädchen geöffnet. Elf SchülerInnen aus unterschiedlichen AHS und NMS wurden am 25. April 2019 von der Schulleiterin morgens freudig in Empfang genommen.
Ausgerüstet mit Arbeitsmantel und Schutzbrille schritten sie danach eifrig zur Tat. Im Labor 131 war in der Zusammenarbeit von zwei Chemikerinnen und Schülerinnen der 1He ein abwechslungsreicher Stationenbetrieb vorbereitet worden, der einen Einblick in unterschiedliche chemische Arbeitsmethoden bot.
Jede der acht Stationen wurde in Kleingruppen absolviert und von einer fachkundigen Schülerin betreut, die den jeweiligen Arbeitsschritt erklärte, den Einsatz erforderlicher Geräte vorführte und die Teilnehmerinnen bei den Durchführungen unterstützte.
Das Erproben verschiedener Trennverfahren, Volumenmessungen, Ionen-Nachweise oder Glasarbeiten verlangte den Laborneulingen einiges Geschick und Fingerspitzengefühl ab. Das Hantieren mit unterschiedlichen Chemikalien und der Umgang mit spezifischen Geräten wie Teclubrenner, Peleusball, Magnesiastäbchen, Pipetten oder Uhrglas vermittelten konkrete Eindrücke vom Arbeitsalltag einer Chemikerin.
Mittels Lückentext, in dem die chemischen Vorgänge samt Utensilien beschrieben wurden, sollten die neuen Lernschritte nachvollzogen und gefestigt werden.
Während sich die Neo-Chemikerinnen zu Mittag gemeinsam mit ihren Begleiterinnen aus der ersten Klasse in der altehrwürdigen Lederbibliothek stärkten, verwandelten die beiden verantwortlichen Chemikerinnen das Labor 131 in ein kriminaltechnisches Forschungsinstitut und sich selbst in Forensikerinnen, die ihr nunmehriges Ermittlerteam zurück im Labor erwarteten .
Ein schreckliches Verbrechen müsse aufgeklärt werden, wurde den Rosensteinerinnen und den Teilnehmerinnen des Töchtertags gleichermaßen eröffnet. Ein grausamer Mord habe sich ereignet, das Opfer Dr. Brumm, ein großer Teddybär mit Messer im Bauch, wurde vorgeführt .
Nun galt es, die bereits gesicherten Spuren und Indizien am Labortisch mit Hilfe forensischer Verfahren auszuwerten und den Täter aus 13 Verdächtigen zu ermitteln. Bereits im Stationenbetrieb gewonnene Erkenntnisse mussten nun reaktiviert werden, in Dreierteams stellte frau sich der Herausforderung.
Spuren auf Kleidung oder Schuhsohlen von Verdächtigen wurden analysiert. Untersuchungen der Tinte auf einem aufgefundenen Drohbrief sowie hinterlassener Fingerabdrücke folgten .
Umfassende chemische Analysen führten letztlich zur Eruierung des tatsächlichen Mörders. Hierzu wurde mit vereinten Kräften gerechnet, filtriert oder pipettiert. Es mussten Chromatographie-Trennverfahren angewendet oder durch Beimengung von Reagenzien bestimmte Nachweise erbracht werden .
Nicht alle Gruppen konnten das Rätsel erfolgreich lösen, was aber nichts an der Tatsache änderte, dass sich die meisten der Teilnehmerinnen hinterher vorstellen konnten, die Chemie als zukünftigen Arbeitsbereich zu wählen.
Es freut uns, sollten wir die eine oder andere Töchtertag-Besucherin in naher Zukunft als Schülerin der Rosensteingasse wiedersehen.
Höhere Bundes- Lehr- und Versuchsanstalt
für chemische Industrie
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